Notizen
Helmut Schmidt Journalistenpreis
Ein Abend mit Helmut Schmidt
Für unsere Berichterstattung zum Verkauf von Browserhistorien sind wir im November 2017 mit dem Helmut Schmidt Journalistenpreisausgezeichnet worden. Mit dem Preis wird kritischer, enthüllender Wirtschaftsjournalismus prämiert.
„Nackt im Netz“ gewann den dritten Platz, nach der Recherche von Till Krause und Hannes Grassegger vom SZ-Magazin zu den Content Managern von Facebook und der Recherche der Zeit und Panorama zu den Cum-Ex Geschäften.
Wer den Beitrag noch einmal sehen möchte: bitteschön.
Nachdenkliche Notizen
Die Zukunft unserer Gesellschaft
Wir haben den perfekten Sturm - Es bleibt nichts unangetastet, nichts wie es einmal war. „Disruption“, nennt sich das im Technik-Hipster-Neuslang. Neue Technologien pflügen vorheriges regelrecht um. Es geschieht im Bankwesen, bei Versicherungen und ganz stark inmitten unserer Gesellschaft, verändert politische Prozesse und wie auch wir untereinander kommunizieren.
Drei Tage Seminar „Was macht die Digitalisierung mit uns? Wie sieht die Zukunft unserer Gesellschaft aus?“ an der Leopoldina, der nationalen Akademie der Wissenschaften im Rahmen der Tauchgänge in die Wissenschaft.
Wichtig, gerade jetzt, in den Tagen in denen die Vorlage für die ePrivacy Richtlinie geschrieben wird, in denen im Hintergrund bereits an einer neuen EU-weiten Vorratsdatenspeicherung gearbeitet wird. Gerade jetzt haben wir die Chance neu zu gestalten - Dass Wirtschaft Gesellschaft dient und nicht etwa umgekehrt.
Technologie, um eine bessere Welt zu schaffen
Zunehmend wird uns bewusst, dass Konzerne Technologien schaffen, die nicht nur zu unserem Nutzen ist. Sonder ganz im Gegenteil, sie unsere Freiheit, unsere Demokratie beschränken. Dass Netzwerke, von denen wir glaubten, sie würden uns dienen „To make the world more open and connected“ (Zitat Mark Zuckerberg in unserem Film „Facebook: Milliardengeschäft Freundschaft“ 2012) uns manipulieren, unsere Meinung beeinflussen können.
Wir leben in einem System der „Aufmerksamkeitsökonomie“, dem dem nicht mehr Geld das knappe Gut ist, sondern die Aufmerksamkeit der Menschen. Und wer ihre Daten hat, kann Informationen so personalisieren, dass er ihre Aufmerksamkeit gewinnt. Sie so anpassen, als kämen sie von unserem besten Freund, unserem Nachbarn, von jemand, der uns wirklich nahe steht.
Menschen sind manipulierbar, wenn man sie kennt. Deshalb suchen wir uns unserer Freunde sehr gut aus. Was ist nun, wenn Firmen uns beginnen so gut, zu kennen, wie unsere Freunde?
Vielleicht kommen wir dann auf Ideen und wir wissen am Ende gar nicht (mehr) so genau, warum eigentlich.
Code is law
„Code is law“ schrieb der Verfassungsrechtler Lawrence Lessing im Jahr 1999. Werden mit Algorithmen, mit mathematischen Gleichungen Dinge fest geschrieben und ermöglicht, die eigentlich nur das Gesetz regeln kann. Gesetze, die durch das Parlament bestimmt werden.
Wir können gerade beobachten, dass China sich mit dem „Citizen Scoring“ auf den Weg macht, sehr ernsthaft ein System zu implementieren, das gesetzesgleich die Gesellschaft verändert. Ein spannender Bericht dazu hat mein Kollege, China Korrespondenten Mario Schmidt, gerade erstellt. Und auch wenn Deutschland, Europa nicht China ist, müssen wir uns nicht trotzdem fragen, ob sich Unternehmen eine Macht aneignen, die ihnen nicht zugesteht?
Dark Data goes Vegas
Presentation of ARD-research at US-Hackerconference „Defcon25“
Together with data scientist Andreas Dewes, I was happy and grateful to present our ARD-research „Dark Data“ (or „Nackt im Netz“, as we called it in German) at Defcon this year.
We were overwhelmed by the cheering Defcon crowd, which welcomed us warmly with a lots of applause, laughter and interesting discussions and remarks after our talk.
We do strongly belief, that browsing histories are a very sensitive and partly compromising part of your personal data. They should neither be collected, nor should they be sold. The experiences we have had during our research in 2016 affected us in many ways. We were deeply surprised how frankly (big) companies are doing business with this kind of data, also how worse the data is „anonymized“ and how easy it can be deanonymized.
I will publish the video of the talk, as soon as it is released.
Because many asked us about the article/the film we did after the research, I translated the ARD article in English.
This also is a good spot to thank the great team, which stood and worked behind the story. Namely the editor Jochen Becker, co-authors Jasmin Klofta and Jan Lukas Strozyk and a lot of others, partly anonymous contributers and friends of the issue. Last but not least the publishing magazines Panorama, Panorama3 and Zapp in ARD and NDR.