Notizen

    Happy Buchpremiere im Betahaus

    Gefühlt Lichtjahre später - die Fotos von unserer Buchpremiere im Bethaus. Es war ein interessanter und glanzvoller Abend, besonderen Dank an dieser Stelle an meinen NDR und ZAPP Kollegen Daniel Bröckerhoff, der unsere Bücher wirklich ganz genau durchgearbeitet hat und uns wunderbar auch mit allen Vorwürfen unserer Kritiker konfrontiert hat.

    Mit am Interessantesten ist sicher die Schlussfrage gewesen: Ob wir denn jetzt völlig deprimiert und pessimistisch auf unsere „überwachte Welt“ schauen würden. Meine Antwort dazu ist: „Ganz und gar nicht“ - Ich denke, dass Edward Snowden mit seinen Enthüllungen einen sehr wichtigen Prozess (wieder) ins Laufen gebracht hat. Viele haben ihre Einstellung zum Thema Daten, Datensicherheit und Datenschutz überdacht und es ist ganz gewiss noch stärker in die Mitte unserer Gesellschaft gerückt. Das alles finde ich zunächst einmal sehr positiv.

    Einladung zur Buchpremiere in Hamburg

    Am 12. Mai diskutieren der Grünen Abgeordnete Jan Philipp Albrecht und ich zum Thema Datenschutz und Überwachung im Bethaus in Hamburg.

    Dabei stellen wir unsere beiden Bücher vor. Meines ist ja schon vor einigen Wochen erschienen, das Buch von Jan Philipp Albrecht „Finger weg von unseren Daten“ ist gerade frisch auf den Markt gekommen.

    Beginn ist um 20:30, mein Kollege Daniel Bröckerhoff moderiert die kleine Runde. Ab 20:00 ist Einlass, es lohnt sich frühzeitig zu kommen - wer möchte kann vorher kurz in die Bücher reinschauen oder einen Drink an der Bar nehmen.

    Überwacht und Ausgespäht

    Fingerweg von unseren Daten

    Vorrats - bitte was?

    Der EuGH hat heute ein wegweisendes Urteil veröffentlicht: die EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung ist unrechtmäßig. Die massenhafte verdachtlose Speicherung von Telefon, Internet - oder Emailverkehrsdaten sei künftig auf das „absolut Notwendige“ zu beschränken. Die Richtlinie muss reformiert werden.

    Eine gute Nachricht, vor allem für die, die schon seit Jahren gegen die Vorratsdatenspeicherung kämpfen. Für mein Buch habe ich einige von ihnen interviewt, darunter auch den Grünen Europaabgeordneten Jan Philipp Albrecht.

    Er beschreibt eindrücklich, wie groß der Durst von Unternehmen wie Behörden nach personenbezogenen Daten ist: „Die Möglichkeiten Menschen damit zu kontrollieren sind unbegrenzt. Je mehr Daten man hat, desto besser funktioniert das und wenn dem keine Grenzen gesetzt werden, wird sich das immer weiter ausbreiten“, sagt er. Überwachung führe zu Unfreiheit.

    Inwiefern Vorratsdatenspeicherung schon Überwachung bedeutet und inwiefern uns das in unserer Freiheit bereits einschränkt, darüber wird trefflich gestritten.

    Interessanter ist es an diesem Punkt einmal genauer hin zu schauen, welche Resultate die massenhafte Datenspeicherung denn erzielt. Einige Hinweise dazu finden sich auch in meiner Linksammlung unter dem Stichwort „Was Überwachung bedeutet“. Die recht prominente Studie der „New America Foundation“ zu den (versuchten) Terroranschläge in den USA kommt jedenfalls zu einem eindeutigen Ergebnis: Zumindest das massenhafte Datensammeln der NSA hatte nur in einem bekannten Fall zur Verhaftung geführt. Es ging um einen Geldtransfer von 8.500 US Dollar an eine terroristische Vereinigung.

    Für Deutschland wird (immernoch) das Gutachten des Max-Planck-Insitut von 2010 herangeführt, welches keine signifikanten Ermittlungsrückschläge durch den Wegfall der Vorratsdatenspeicherung befand. Genau in die gleiche Richtung geht ein Gutachten des wissenschaftlichen Dienst des Bundestages.