Fragen der Zuschauer

Weil viele Zuschauer aufgrund unserer #nacktimnetz Berichterstattung in den letzten Tagen viele Fragen hatten, gehe ich hier auf die drei wichtigsten davon ein:

Wie kommt mein Name in die Daten?

Gefunden haben wir die von uns angeschriebenen und zum Teil auch interviewten Protagonisten über ihre URLs. Wenn ein Nutzer zum Beispiel auf Twitter seine eigene Twitter Statistik anschaut, ergibt sich eine charakteristische URL, in der auch sein Nutzername steht. Das gleiche gilt z.B. auch für die Deutsche Bahn, wenn man sich für ein Ticket interessiert und passiert auch bei verschiedenen Email Fernzugriffen.

Hier existiert auch eine Nachlässigkeit bei den jeweiligen Webseitenbetreibern, die den Benutzer- oder Klarnamen mit in die URL heben. Auf der anderen Seite sind das genau die personenbezogenen Daten, die ein Webdienst nicht ohne ausdrückliche Zustimmung des Nutzers verarbeiten und vor allem nicht weiterverkaufen darf.

An dieser Stelle ein Dank an @wahl_beobachter, der uns eine Liste mit den Twitter Namen aller deutschen Politikern zu Verfügung stellte.

Welche Add Ons sind noch betroffen?

Nicht alle Protagonisten, die wir getroffen und interviewt hatten, hatten WOT installiert. Manche hatten ganz andere Add Ons installiert. Deshalb gehen wir davon aus, dass es noch weitaus mehr Browser-Erweiterungen gibt, die Daten unrechtmäßig sammeln und verkaufen. Wir haben für diesen Bericht nur WOT getestet und deshalb auch nur WOT genannt.

Was kann ich tun?

Weil die Add Ons weitreichende Rechte im Browser haben und viele sensible Informationen abgreifen können, macht es Sinn eine Art „Browser Hygiene“ zu betreiben. Sprich, sich gut anzuschauen, wo kommt dieses Add On her? Was steht in der Datenschutzerklärung? Wo ist der Sitz der herstellende Firma? Wie verdient die ihr Geld?

Für eine gute Idee halte ich die Zwei-Browser Strategie von Matthias Eberl oder die Drei-Browser-Strategie von Mike Kuketz.